[Rezension #50] Ich gebe dir die Sonne - Jandy Nelson




Am Anfang sind Jude und ihr Zwillingsbruder Noah unzertrennlich. Noah malt ununterbrochen und verliebt sich Hals über Kopf in den neuen, faszinierenden Jungen von nebenan, während Draufgängerin Jude knallroten Lippenstift entdeckt, in ihrer Freizeit Kopfsprünge von den Klippen macht und für zwei redet. Ein paar Jahre später sprechen die Zwillinge kaum ein Wort miteinander. Etwas ist passiert, das die beiden auf unterschiedliche Art verändert und ihre Welt zerstört hat. Doch dann trifft Jude einen wilden, unwiderstehlichen Jungen und einen geheimnisvollen, charismatischen Künstler ...




Da würde ich doch mal sagen: Hier ist mein erstes Highlight aus 2017. Das Buch war einfach von vorne bis hinten nur wundervoll und es war eine ganz spezielle Geschichte, in der es um Kunst, Liebe, Familie und Geheimnisse geht. Und zusammengefügt am Ende ergibt das Ganze eine runde Sache, die aber denke ich nicht unbedingt jedem gefallen könnte.

Das denke ich, weil das Buch das ganz große Thema 'Kunst' beinhaltet. Noah ist der Picasso der Familie und möchte unbedingt auf die Kunstschule gehen. Auch Jude ist sehr begabt was das Thema angeht und findet sich hinterher auch auf dieser Schule wieder. Ich glaube einfach, dass einem dieses Thema schon gefallen muss, damit einem das Buch auch gefällt, aber da ich sehr künstlerisch begeistert bin und sogar damals am Gymnasium Leistungskurs Kunst hatte, konnte ich mich mit diesem Buch total fallen lassen.


Der Schreibstil und der Humor des Autors ist sehr speziell, aber es lässt sich flüssig lesen und ich hatte total Spaß dabei, denn Noah wurde echt ein toller Humor verliehen. Ich musste ab und zu echt so lachen, dass ich von meinem Freund schräg von der Seite angeschaut wurde. Aber ich finde, dass das genau so in einem Buch sein soll. Hier möchte ich mich auf jeden Fall auch nochmal darauf beziehen, dass das Buch einmal aus Judes und einmal aus Noahs Sicht geschrieben ist und beide total unterschiedlich und doch so komplett gleich sind. Das Blatt hat sich einmal gewendet (ihr werdet verstehen was ich meine wenn ihr das Buch lest).

Einzigartig in dem Buch sind auch die Beziehungen der ganzen Protagonisten untereinander. Gerade die Zwillinge und deren Eltern haben ein außergewöhnliches Verhältnis und es gibt phasenweise 'Kämpfe' um deren Aufmerksamkeit. Auch die Freundschaft zwischen Noah und Brian und Jude und Oscar sind was ganz besonderes.


"Diese Schulpsychologin meinte, Geister - sie hat das Wort mit den Fingern in Anführungszeichen gesetzt - seien oft Manifestationen eines schlechten Gewissens. Stimmt. Manchmal auch einer tiefen inneren Sehnsucht. Stimmt. Sie sagt, das Herz besiege den Verstand. Hoffnung oder Angst besiegen die Vernunft."


(S. 300 / 301)



Hervorgehoben werden müssen natürlich auch die einfallsreichen Abschnitte in Noahs und Judes Teilen. Noah malt ständig Dinge im Kopf, die dann vom Autor in Klammern gesetzt wurden. Oh man, ich habe mich manchmal wirklich wegschmeißen können, so witzig waren die. Und auch die Bibelabschnitte von Grandma Sweetwinde, die in Judes Abschnitten kommen sind zum Totlachen. Jude hat die Bibel von ihrer Oma nach dessen Tod bekommen und auch hier stehen wirklich merkwürdige, witzige Dinge drin, die Jude das Leben vereinfachen sollen, aber im Endeffekt nur total Komisch sind. Beispiel: Wenn ein Junge dir eine Orange schenkt, ist er in dich verliebt (oder so Ähnlich). Auf jeden Fall rastet sie komplett aus, als Oscar ihr eine Orange schenkt. Gut, dass Oscar eigentlich genauso bekloppt ist. Die Beiden passen zusammen wie Arsch auf Eimer.

Und eins noch: Das Ende hat mich auch total berührt und das Buch hat mich glücklich zurück gelassen.



Meiner Meinung nach ein Buch, was jeder gelesen haben sollte, der was mit Kunst und Humor anfangen kann. Ich fand es einfach nur klasse! Ein absolutes 5 Glue Buch und mein erstes Highlight in 2017!






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