[Rezension #200] Requiem - Albert Mitringer

 


In einer trostlosen, toten Welt, bevölkert von Dämonen und Monstern, sucht ein gefallener Krieger nach seiner letzten Ruhestätte. Eine vorbeiziehende gemeine Wanderkrähe erweckt in dem Verstorbenen eine ferne Erinnerung an sein verflossenes menschliches Dasein. Beseelt vom Bedürfnis, mehr über sich selbst zu erfahren, folgt er dem Flug der Krähe durch die garstigen und gefährlichen Totenlande. Es liegt eine lange Reise vor ihm, aber mit jedem Schritt werden ihm Bruchstücke aus seiner früheren Existenz bewusst. Doch ein streitsüchtiger Ziegendämon hat sich an seine Versen geheftet, fest entschlossen, den Suchenden zum Duell herauszufordern.

REQUIEM ist der Epilog einer Heldenreise, die sich mit Humor und Versatzstücken der Fantasy auf den Weg zur Vorgeschichte macht. Ein fabelhaftes Epos mit bestechender Feder in Szene gesetzt.

Wenige Bücher haben uns beim Sichten so dermaßen die Augäpfel wässrig werden lassen, wie die barocken Schraffurwelten, die Ausnahmekünstler Albert Mitringer in Requiem erschafft. Eine Reise durch das Nachleben eines gefallenen Helden, der vor düsteren Höllenkreaturen flüchtet und doch eigentlich nur einen ruhigen, perfekten Ort für die letzte Rast sucht. Mit viel Sympathie für seine Figuren, trockenem Witz und oppulenten Strichen führt Albert Mitringer die vielbeschworene Heldenreise ad absurdum und das Publikum in ein philosophisch, existentielles Action-Spektakel, das seines Gleichen sucht.