[Rezension #195] Das Mädchen aus Glas - Julie Hilgenberg

 


Berlin, 1913. Elisa leidet unter der seltenen und wenig erforschten Glasknochenkrankheit, weshalb sie ihr wohlbehütetes Zuhause kaum verlässt. Louis ist ein Draufgänger und liebt das Risiko. Die von den Eltern vereinbarte Eheschließung erscheint ihnen zunächst wie eine Bestrafung – zumal Elisa in ihren Arzt Wilhelm verliebt ist. Doch während der Erste Weltkrieg heraufzieht, kommen Elisa und Louis sich näher. Als die beiden Männer an die Front müssen, zeigt sich, wie stark Elisa wirklich ist – und sie erfährt, was es bedeutet, wahrhaftig zu lieben.


Ich hab so viel Tolles über das Buch gehört, dass ich nicht drum herum kam es zu lesen. Und ich bereue es nicht. Es ist ein wundervolles, einfühlsames Buch, welches mit der Protagonistin Elisa die Glasknochenkrankheit und das daraus resultierende Leben behandelt. 

Man erfährt, dass Elisa am Anfang des Buches nur noch so vor sich hin lebt, da sie Zuhause von ihrer Mutter quasi aus Vorsicht 'festgehalten' wird. Natürlich ist Elisa damit nicht wirklich glücklich und ihr einziger Hoffnungsschimmer ist der regelmäßige Besuch ihres Arztes. Trotzdem merkt man direkt, dass sie eine sympathische Person mit einer tollen Persönlichkeit ist. 

Ihr Leben ändert sich, als sie mit Louis zwangsverheiratet wird. Louis ist das komplette Gegenteil von ihr. Er ist ein Draufgänger, hat ständig wechselnde Partnerinnen, hat mit seiner Familie nichts mehr am Hut und hat zudem auch noch sein Studium abgebrochen. Klar, dass beide Seiten nicht wirklich glücklich damit sind dieser Hochzeit zuzustimmen. Und trotzdem riskieren sie es. 

Die Beziehung der beiden hat mich wirklich sehr berührt. Zu keinem Zeitpunkt denkt man, dass das alles gerade zu schnell geht, oder das irgendwas nicht nachvollziehbar ist. Die beiden kommen immer mehr miteinander aus und spielen sich aufeinander ein. 

Toll fand ich es, dass man Berlin hier nochmal besser zur damaligen Zeit kennengelernt hat und man durch die Jahreszahlen immer einen zeitlichen Überblick hatte. Da es zum Zeitpunkt des aufkommenden ersten Weltkrieges spielt hat man auch oft die dazugehörige Stimmung gemerkt und mit Elisa gelitten, als Louis fort musste. 


Ein wundervolles, einfühlsames Buch mit Liebe zum Detail, spannender Atmosphäre und berührenden Charakteren. 

5 / 5 Glues

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