[Rezension #117] Ghosem - Das Seelenportal - Claudia Schwarz


Was wäre, wenn es plötzlich dunkel um dich werden würde? Wenn dein Körper fortan hilflos in einem Krankenhausbett läge? Du nicht mehr fähig wärest, dich zu regen? Was, wenn deine Seele auf Wanderschaft ginge und dein Herz mitnähme? Wie weit würdest du für einen Traum gehen? Das Leben des neunzehnjährigen Jona gerät abrupt aus den Fugen, als er durch die Folgen eines schweren Motorradunfalls ins Koma fällt. Er erwacht in einer Welt, die gegen alle Regeln des Verstandes zu verstoßen scheint: Ghosem. Dort herrscht Domhnall, ein allmächtiges Gottwesen. Sich von den Ängsten menschlicher Seelen nährend, stellt Domhnall ihn vor die Wahl: Unterwirf dich oder stirb. Während Jonas Körper reglos und angeschlossen an lebenserhaltende Maschinen in einem Krankenhausbett liegt, kämpft seine Seele in Ghosem fortan ums Überleben. Nicht willens, sich seinem Schicksal zu beugen, steht Jona jedoch schon bald vor der Frage: Ist es lohnenswert, für seinen Stolz alles aufs Spiel zu setzen? Doch nicht allein dafür, sondern ebenso für eine verbotene Liebe ist Jona bereit, weit mehr zu opfern als nur seine Unbeugsamkeit … Leserstimmen: "... was die Autorin aus dieser Thematik gemacht hat, ist atemberaubend." "Während des Lesens sind mir die Figuren der Geschichte richtig ans Herz gewachsen ..." " ... Schwarz hat so abwechslungsreich geschrieben, dass man das Buch nicht aus der Hand legen kann ..."



Die Reihe stand schon sehr lang auf meiner Wunschliste, denn der Klappentext hörte sich wirklich vielversprechend an. Zudem muss ich sagen, dass es jetzt die Reihe mit den schönsten Covern in meinem Regal ist. Das Cover von Band 1 ist nicht nur wunderschön, sondern passt auch noch perfekt zum Inhalt des Buches. Wir sehen hier Jona, der durch das Seelenportal schreitet. Außerdem landet Jona in Ghosem in einer Stadt namens St. Lavender. Der Lavendel auf dem Cover könnte darauf hinweisen. 

Die Autorin hatte wirklich eine klasse Idee damit, dass die Seelen eine andere Welt betreten wenn die Körper dieser Personen aufgrund eines Unfalls etc. im Koma liegen. Wir begleiten Jona nach Ghosem und auf dem Weg wie er versucht aus der Welt, die von dem Herrscher Domhnall regiert wird,  zu entfliehen und aus dem Koma zu erwachen. Die Autorin hat hier eine sehr komplexe Welt geschaffen. Von den anfänglichen Höhlen, über die Wüste und den Meeren bis hin zu dem Örtchen St. Lavender. Jona nimmt sein Schicksal hin und begibt sich auf eine abenteuerliche und schwierige Reise. Meiner Meinung nach hätte man die Zeit, in der Jona als Sklave in der Wüste dient und auch die Zeit, in der er auf dem Schiff arbeitet deutlich verkürzen können. Letztendlich tragen diese Abschnitte nicht wesentlich zum Ende des Buches bei, sodass man das auch ca. 100 Seiten hätte kürzer gestalten können. Hauptsächlich lässt sich hier erkennen, dass Jona eine sehr starke Persönlichkeit hat und in keiner Situation einknickt.  


Ich habe mir geschworen, mich auf dieses Spiel einzulassen, und ich werde es gewinnen. Du wirst mich nicht bekommen, Domhnall. Ich werde mich niemals freiwillig dem Schlund der Hölle ergeben und meine Seele von dir brandmarken lassen. Niemals!
(Seite 461)


Auf Jonas Reise lernen wir viele Charaktere kennen. Einige mochte ich gar nicht, aber andere habe ich sofort ins Her geschlossen. Tatsächlich war mir der Medikus Richard am liebsten, der Jona auch nach St. Lavender gebracht hat. Die Familie war mir sofort sympathisch. Auch Eva mochte ich nach und nach immer mehr und ich bin gespannt wie es in dem nächsten Band mit ihr weitergeht und ob Jona und sie sich nochmal wiedersehen. 

Was mir leider nicht so zugesagt hat war die außergewöhnliche Wortwahl, die die Autorin verwendet hat. Manchmal hat es sich viel zu hochgestochen angehört und ich denke, dass es für ein Jugendbuch nicht hundertprozentig geeignet ist. Außerdem hätte ich es glaube ich noch besser gefunden wenn das Buch in der Ich-Perspektive geschrieben wäre. Man hätte sich so wahrscheinlich ein bisschen besser in Jona und seine Situation hineindenken können. Auch gab es öfter Perspektivenwechsel, die man nicht sofort erkannt hat. Da musste man sich dann erstmal hineindenken. 

Das Ende hat mich mit einem lachenden und einem weinenden Auge zurück gelassen. Wieso? Das müsst ihr natürlich selbst lesen! 


Mir war es anfangs zu langatmig. Als Jona dann allerdings St. Lavender erreicht hat, hat mir das Lesen wirklich Spaß bereitet. 

4 / 5 Glues

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